Vom 26. bis 28. August 2021 fanden auf dem Flugplatz Thun die Schweizermeisterschaften (SM) im Segelkunstflug statt. Christian startete als Titelverteidiger in der Kategorie Advanced.
Nach dem Erfolg von 2019 waren die Erwartungen an Christian hoch. Allerdings konnte er in den letzten zwei Jahren eher wenige Flüge durchführen und noch weniger Kunstflüge. Faktisch alle Trainingsmöglichkeiten brachen weg und so kam er auf nur acht Trainingsflüge auf dem Fox bevor er nach Thun an die SM anreiste.
Nach Ankunft am 25. August in Thun konnte Christian wetterbedingt – die Basis war nur 900 Meter über Grund – zwei verkürzte Trainingsflüge durchführen. Diese Eingewöhnungsflüge sind für die Piloten extrem wichtig, da man sich von oben ein Bild der Lokalitäten machen und auf dem Flugzeug einfliegen kann.
Tag 1:
Als erstes Programm wurde die Free Known geflogen, dieses Programm dürfen die Piloten im Vorfeld selber erstellen und können es auch üben. Hier wurde der niedrige Trainingsstand sichtbar. Weiter konnte noch am selben Tag die 1. Unbekannte geflogen werden, bei beiden Flügen reichte es auf Platz 2.
Tag 2:
Ab jetzt flog das Teilnehmerfeld nur noch unbekannte Programme. Die Piloten erhalten sie 12 Stunden im Voraus und können sie nicht üben. Bei diesen Programmen werden gezielt schwierig zu fliegende Figurenkombinationen eingebaut, um das fliegerische Können der Piloten herauszufordern.
In der zweiten Unbekannten konnte Christian den punkthöchsten Flug der ganzen Meisterschaft erfliegen und dies im wahrscheinlich anspruchsvollsten Programm der SM.
Tag 3:
Die fünfte Unbekannte wurde wetterbedingt wieder verkürzt geflogen, womit für Christian langsam klar wurde, dass er den 1. Platz nur noch durch einen Pilotenfehler des Erstplatzierten erreichen könnte. Da sich die Piloten mittlerweile warm geflogen hatten, lagen Platz eins bis drei vor dem unbekannten Programm sehr nah beisammen.
Am Abend bei der Siegerehrung wurde das bestätigt: Roman Baumann, ein aktiver Militärpilot, wurde Schweizermeister und Christian Syfrig konnte sich den Vize-Titel sichern.
Fazit der diesjährigen SM:
Das Fliegen mit sehr wenig Training war forderte uns Piloten alle gleichermaßen heraus.
Ich hatte mir die Ziele gesetzt, die Programme immer sauber und fehlerfrei zu fliegen, so dass alle Figuren über sieben Punkte ergeben sollten. Zudem wollte ich mich in den unbekannten Programmen steigern, so dass ich nicht wie 2019 Punkte einbüssen muss, sondern eventuell einen Vorsprung erfliegen konnte. Aus meiner Sicht habe ich beide Ziele erreicht und weiss, wo ich stehe. Ich freue mich auf die nächsten Jahre und hoffe, dass ich meine Ziele weiter in dieser Form verfolgen kann.
Edit: In der Badischen Zeitung ist zwischenzeitlich ein großes Interview mit Christian Syfrig erschienen, das
hier
nachgelesen werden kann.